Digitalpakt 2.0: Solinger Schulen begrüßen Einigung - Aber die Liste der Mängel bleibt lang

Admin User
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Ein Raum mit einem Tisch, auf dem ein Laptop, Lautsprecher, Monitor, Tastatur, Ball, Maus, Scanner und Papiere liegen, und ein weiterer Tisch mit elektronischen Geräten, mit Charts und Postern an der Wand dahinter.

Digitalpakt 2.0: Solinger Schulen begrüßen Einigung - Aber die Liste der Mängel bleibt lang

DigitalPakt 2.0: Solinger Schulen begrüßen die Einigung – doch die Mängelliste bleibt lang

Solingen – Nach über einem Jahr Stillstand gibt es endlich Bewegung bei der digitalen Ausstattung der Schulen: Bund und Länder haben sich auf den DigitalPakt 2.0 verständigt. In Solingen wird die Entscheidung grundsätzlich begrüßt – von Euphorie kann jedoch keine Rede sein. Zu viele Baustellen gibt es noch, zu zahlreich sind die Geräte, die seit Langem kaputt in den Regalen stehen.

Deutschland startet den DigitalPakt 2.0, ein fünfjähriges Programm zur Modernisierung der Schulinfrastruktur mit einem Budget von fünf Milliarden Euro. Die Initiative soll langjährige Probleme wie defekte Geräte und veraltete Systeme – etwa in Solingen – beheben. Zwar wird die Finanzspritze begrüßt, doch Pädagogen warnen: Notwendig seien tiefgreifendere Veränderungen – über die bloße Anschaffung neuer Technik hinaus.

Der neue Pakt sieht eine hälftige Kostenaufteilung zwischen Bund und Ländern vor, die jeweils 2,5 Milliarden Euro beisteuern. Kritiker monieren jedoch, dass die Länder eigene Vorabinvestitionen anrechnen können, was die tatsächlich verfügbaren Mittel schmälert. Lediglich 500 Millionen Euro des Budgets sind für komplett neue Investitionen vorgesehen – deutlich weniger als beim ersten DigitalPakt.

In Solingen kämpfen Schulen seit Jahren mit defekten Geräten, die ungenutzt in Lagern vor sich hin rosten. Lehrer und Schüler sind frustriert, weil die Technik versagt und der digitale Unterricht ins Stocken gerät. Die Stadtverwaltung räumt ein, dass die fünfjährige Finanzierungszusage des Pakts zumindest Planungssicherheit für dringende Aufrüstungen biete. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) betont jedoch, dass der bloße Austausch veralteter Hardware nicht ausreiche. Gefragt seien moderne Lehrmethoden, eine KI-taugliche Infrastruktur und bessere Fortbildungen für das Personal, um mit der technologischen Entwicklung Schritt zu halten. Die Gewerkschaft drängt zudem auf frühzeitige Gespräche über einen DigitalPakt 3.0, um künftige Finanzierungslücken zu vermeiden. Digitaler Unterricht sei kein kurzfristiges Projekt, sondern eine dauerhafte Aufgabe, die kontinuierliche Unterstützung erfordere.

Der DigitalPakt 2.0 bietet zwar einen strukturierten Finanzrahmen und einen Zeitplan für Schulmodernisierungen. Angesichts begrenzter Neumittel und bürokratischer Hürden könnte seine Wirkung jedoch hinter den Erwartungen zurückbleiben. Entscheidend wird sein, wie schnell die Gelder in den Klassen ankommen – und ob die dringend notwendigen Reformen in Didaktik und Infrastruktur folgen.